Studierende zu Gast an der Universität Wuhan |
Für zwei Wochen war die Universität Wuhan unser Zuhause: Hier durften wir am studentischen Leben teilhaben, erleben, was chinesische Gastfreundschaft bedeutet, und gemeinsam mit den chinesischen Studierenden ins neue Semester starten.
27 Studierende nahmen am 1. September 2024 in einem repräsentativen Raum der Universität Wuhan Platz, wo die Summer School 2024 mit einer Zeremonie feierlich eröffnet wurde. Gastgeberin war die School of International Education der Universität Wuhan. Finanziert wurde die Summer School von der Universität Wuhan und insbesondere vom CLEC, das auch unsere Stipendien für Auslandsaufenthalte mit Sprachstudium vergibt. In ihren Ansprachen zur Eröffnung betonten die Gastgeber:innen und die begleitenden Vertreter:innen der Konfuzius-Institute gleichermaßen die Bedeutung von direktem Kontakt, persönlicher Begegnung und Austausch.
An unserem Institut und am Konfuzius-Institut Aberdeen hatten sich die Studierenden, größtenteils von der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum, zuvor erfolgreich auf einen Platz beworben und auch die erforderliche HSK-Prüfung abgelegt. Die Gruppe bestand aus angehenden Ostasienexpert:innen und Studierenden mit Chinainteresse. Für viele war es die erste Reise nach China. Einige waren auf eigene Faust angereist, andere flogen mit uns Begleitpersonen mit.
Vom ersten Moment an war zu spüren, dass mit großem Engagement ein tolles Programm für uns Gäste zusammengestellt worden war, abgestimmt bis ins kleinste Detail: Vormittags stand Sprachunterricht auf dem Stundenplan, mit der Lehrerin Frau CHEN, oder für uns „Chen Laoshi“. Bei vertieften die Studierenden zwei Wochen lang intensiv ihre Chinesischkenntnisse vertieft. Der Kurs schloss mit einem Test und die Studierenden erhielten ein Summer School-Zertifikat der Universität.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Sightseeing und Kultur: Eine Campustour, der gelbe Kranichturm und Museen standen auf dem Programm. Professionelle Guides und studentische Freiwillige begleiteten dabei die Gruppe. Hier konnte die Gruppe ihr Wissen über China erweitern und vertiefen. Außerdem waren Aktivitäten wie Workshops zu Tee, Taiji, Räucherkultur organisiert worden. Am Wochenende reiste die Gruppe mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Changsha . Sehr schön war der Austausch mit chinesischen Studierenden des Instituts für Fremdsprachen und Literatur, die Mondkuchen und Obst mitgebracht und Aktivitäten zum bevorstehenden Mondfest vorbereitet hatten. Auch für sie hatte das neue Semester gerade begonnen.
Wir haben viel (aus)probiert und erlebt: Allein beim kulinarischen Angebot in der klassischen Mensa (nur Stäbchen und Löffel im Besteckkorb, versteht sich), bei KFC und diversen angesagten Essensständen auf dem Campus, in den verschiedenen Malls oder in den Straßen und Restaurants von Changsha ist uns sicher allen in Erinnerung geblieben.
Beeindruckend selbstständig, gleichzeitig sehr hilfsbereit und sozial engagiert waren die Summer School-Studierenden in ihrer Freizeit unterwegs, was nicht selbstverständlich ist. Sie waren neugierig darauf zu erfahren, wie die Dinge in China funktionieren. Nur mit den passenden Apps, Codes und Handys kommt man hier wirklich gut voran. Und wenn für im WeChat-Chat mal eine Frage kam wie „Welche Adresse muss ich bei Didi nochmal angeben?“ oder „Wann schließt das Tor zur Universität?“ war immer jemand zur Stelle, der Rat wusste. Natürlich auch wir, die wir die Gruppe seitens des Konfuzius-Instituts begleiteten durften.
Die Summer School endete, wie sie begonnen hatte: mit einer feierlichen Zeremonie in großer Runde, mit Worten des Dankes und der Anerkennung. Diesmal hatten auch drei Teilnehmende der Summer School eine Rede vorbereitet, teilten ihre Eindrücke von den zwei Wochen und sprachen den Gastgeber:innen auf Chinesisch ihren Dank aus.
Text: Sarah Reimann